Holzfussböden im Altbau

Die Holzfußböden in Altbauten der Jahrhundertwende zwischen 1880 und 1920 in Deutschland sind besonders bemerkenswert. Diese Zeitspanne war geprägt von einer wachsenden Mittelschicht, die ein neues Verständnis von Wohnkultur und Ästhetik entwickelte. So wurde auch der Holzfußboden zu einem wichtigen Gestaltungselement.

Die Holzarten, die in dieser Zeit verwendet wurden, waren vor allem Eiche, Kiefer und Fichte. Diese wurden in unterschiedlichen Verlegetechniken wie Fischgrät oder Parkett verlegt und oft mit aufwendigen Zierleisten ergänzt. Auch die Holzbehandlung war wichtig: So wurden die Holzböden geölt oder gewachst, um eine besondere Haptik und einen natürlichen Glanz zu erzeugen.

Ein weiteres Merkmal der Holzfußböden in dieser Zeit waren die oft aufwendigen Intarsien, die aus verschiedenen Hölzern wie Mahagoni, Nussbaum oder Ahorn angefertigt wurden. Diese Einlegearbeiten zeigten oft florale oder geometrische Muster und waren ein echtes Kunsthandwerk.

Holzfußböden in Altbauten der Jahrhundertwende sind ein wichtiger Teil der Architektur- und Wohnkulturgeschichte Deutschlands. Sie vermitteln ein Gefühl von Beständigkeit und Eleganz und sind ein Symbol für die Entwicklungen und den Wandel in der deutschen Wohnkultur. Obwohl diese Böden oft über 100 Jahre alt sind, erstrahlen sie auch heute noch in ihrer natürlichen Schönheit und erfüllen ihre Funktion als praktischer und zugleich ästhetischer Bodenbelag.

Holzfußböden im Altbau sind eine der schönsten und zeitlosen Optionen für den Bodenbelag in historischen Gebäuden. Sie verleihen dem Raum Charakter und Wärme und sind darüber hinaus auch noch langlebig und pflegeleicht.

Ein wichtiges Merkmal von Holzfußböden im Altbau ist ihre Authentizität. Jedes Brett ist einzigartig und weist charakteristische Merkmale wie Maserungen und Astlöcher auf, die die Geschichte des Holzes erzählen. Diese natürlichen Unregelmäßigkeiten verleihen dem Boden eine besondere Anmut und Eleganz, die kein industriell gefertigter Bodenbelag erreichen kann.

Darüber hinaus sind Holzfußböden im Altbau auch noch sehr langlebig. Sie können bei richtiger Pflege über Jahrzehnte hinweg halten und sind somit eine wertbeständige Investition. Sie müssen lediglich regelmäßig abgeschliffen und versiegelt werden, um ihre Schönheit und Integrität zu erhalten.

Pflegeleichtigkeit ist ein weiterer Vorteil von Holzfußböden im Altbau. Sie lassen sich leicht mit einem Staubsauger oder einem feuchten Tuch reinigen und benötigen keine speziellen Reinigungsmittel. Auch sind sie resistent gegen Schmutz und Flecken, was sie zu einer idealen Wahl für Familien mit Kindern oder Haustieren macht.

Insgesamt sind Holzfußböden im Altbau eine hervorragende Wahl für jeden, der den Charme und die Eleganz historischer Gebäude betonen möchte. Sie sind authentisch, langlebig, pflegeleicht und verleihen jedem Raum eine warme und einladende Atmosphäre.

Alte Holzfussböden wieder zu restaurieren ist allerdings eine Sache für sich.

Am Anfang steht die Analyse: Lohnt sich der Aufwand? 

Mann sollte sich doch ehrlich fragen, ob sich der Aufwand von schleifen, versiegeln und lackieren überhaupt noch lohnt, oder eine komplette Neuverlegung von z.B. Laminat sinnvoller ist.

Aber wenn man das Ergebnis alter, zurechtgemachter Böden sieht, ist man in der Regel doch froh, mit der Arbeit begonnen zu haben.

Die Dielen bzw. das Parkett dürfen natürlich keinen Wurmfraß und keinen Hausschwamm haben. Sie sollten auch nicht zu stark schwingen und eine feste Verbindung zur unterliegenden, tragenden Konstruktion haben.

Fangen Sie zunächst damit an, fehlende Dielen aufzufüllen, denn die neuen Dielen werden gleich mit der ersten groben Körnung (16er) auf eine einheitliche Höhe mit abgeschliffen.

Dies geschieht mit einer Walzenschleifmaschine. Diese ist in Fachgeschäften zu leihen, oder man beauftragt gleich ein Unternehmen, das sich auf diese Arbeiten spezialisiert hat. 

Man beginnt mit der Einebnung des Bodens mit einen diagonalen Abschliff. Pro Bahn die Walzenschleifmaschine um eine halbe Bahn versetzen (ca. 10 – 12 cm). Erkennbare Nagelköpfe mit einem Senker gleich einschlagen und verschwinden lassen.

Es folgt nun ein weiterer Diagonalschliff in die andere Richtung (90 Grad). Die Ränder werden später mit dem Randschleifer nachbearbeitet. Zum Abschluss folgt das Tellerschleifgerät (Einscheibengerät)

Hier nun eine kleine Tabelle der einzelnen Arbeitsschritte:

Arbeitsgang             Gerät                              Körnung          Richtung

Schleifen (1.)             Walzen-/Randschleifer       16                      diagonal

Schleifen (2.)            Walzen-/Randschleifer        24                     diagonal

Schleifen (3.)            Walzen-/Randschleifer        40                     diagonal

Schleifen (4.)            Walzen-/Randschleifer        60                     diagonal

Schleifen (5.)            Walzen-/Randschleifer       100                    parallel

Schleifen (6.)            Einscheibenschleifer          100                    parallel

Grundieren              Grundlack auftragen

Nachschleifen          Einscheibenschleifer          120                     parallel

Lackieren                 Transparenter Fussbodenlack

Mit dem Einscheibenschleifer egalisieren Sie mögliche Schleifmuster der beiden vorherigen Maschinen. Und ganz wichtig ist: Immer gut Staubsaugen vor jedem neuen Arbeitschritt. Gerade vor dem finalen Lack besonders sorgfältig, eine neue Staubsaugertüte sollte hier drin sein.

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Tipps vom Altbaumeister

Bei der Lackierung von Holzfussböden gibt es meist 2 Fraktionen. Die einen favorisieren einen wasserlöslichen Acryllack, die anderen bestehen auf den klassischen Kunstharzlack.

Beide Varianten sind gut und belastbar.