Alte Holzfussböden wieder zu restaurieren ist eine Sache für sich.
Am Anfang steht die Analyse: Lohnt sich der Aufwand?
Mann sollte sich doch ehrlich fragen, ob sich der Aufwand von schleifen, versiegeln und lackieren überhaupt noch lohnt, oder eine komplette Neuverlegung von z.B. Laminat sinnvoller ist.
Aber wenn man das Ergebnis alter, zurechtgemachter Böden sieht, ist man in der Regel doch froh, mit der Arbeit begonnen zu haben.
Die Dielen bzw. das Parkett dürfen natürlich keinen Wurmfraß und keinen Hausschwamm haben. Sie sollten auch nicht zu stark schwingen und eine feste Verbindung zur unterliegenden, tragenden Konstruktion haben.
Fangen Sie zunächst damit an, fehlende Dielen aufzufüllen, denn die neuen Dielen werden gleich mit der ersten groben Körnung (16er) auf eine einheitliche Höhe mit abgeschliffen.
Dies geschieht mit einer Walzenschleifmaschine. Diese ist in Fachgeschäften zu leihen, oder man beauftragt gleich ein Unternehmen, das sich auf diese Arbeiten spezialisiert hat.
Man beginnt mit der Einebnung des Bodens mit einen diagonalen Abschliff. Pro Bahn die Walzenschleifmaschine um eine halbe Bahn versetzen (ca. 10 – 12 cm). Erkennbare Nagelköpfe mit einem Senker gleich einschlagen und verschwinden lassen.
Es folgt nun ein weiterer Diagonalschliff in die andere Richtung (90 Grad). Die Ränder werden später mit dem Randschleifer nachbearbeitet. Zum Abschluss folgt das Tellerschleifgerät (Einscheibengerät)
Hier nun eine kleine Tabelle der einzelnen Arbeitsschritte:
Arbeitsgang Gerät Körnung Richtung
Schleifen (1.) Walzen-/Randschleifer 16 diagonal
Schleifen (2.) Walzen-/Randschleifer 24 diagonal
Schleifen (3.) Walzen-/Randschleifer 40 diagonal
Schleifen (4.) Walzen-/Randschleifer 60 diagonal
Schleifen (5.) Walzen-/Randschleifer 100 parallel
Schleifen (6.) Einscheibenschleifer 100 parallel
Grundieren Grundlack auftragen
Nachschleifen Einscheibenschleifer 120 parallel
Lackieren Transparenter Fussbodenlack
Mit dem Einscheibenschleifer egalisieren Sie mögliche Schleifmuster der beiden vorherigen Maschinen. Und ganz wichtig ist: Immer gut Staubsaugen vor jedem neuen Arbeitschritt. Gerade vor dem finalen Lack besonders sorgfältig, eine neue Staubsaugertüte sollte hier drin sein.
Bei der Lackierung teilen sich die Geister. Die einen favorisieren einen wasserlöslichen Acryllack, die anderen bestehen auf den klassischen Kunstharzlack. Beide Varianten sind gut und belastbar.